Abbildung des Webnode Logos

Mit knapp über 1.000 Live-Installationen (Stand 2019) gehört Webnode nicht gerade zu den größten Namen unter den Homepage-Baukästen. Das Software aus Tschechien hat jedoch gezeigt, dass sie in weiten Teilen mühelos mit der großen Konkurrenz mithalten kann. Das in zahlreichen Sprachen verfügbare Tool hat sich in den letzten zehn Jahren gerade in den USA zu einem beliebten Homepage-Baukasten entwickelt.

Im Januar 2018 feierte Webnode sein 10-jähriges Bestehen. Das Produkt der tschechischen Firma Westcom konnte in den vergangenen zehn Jahren einige Erfolge feiern, auch wenn der Rückstand zu den Branchenriesen Wix.com und Squarespace vergleichsweise groß ist.

Westcom Ltd. nahm die Entwicklung von Webnode im September 2006 auf und startete das Tool offiziell 16 Monate später im Januar 2008. Bereits seit 2002 entwickelt Westcom Ltd immer wieder Software für seine Kunden, u.a. auch ein Tool, das es ungeübten Anwendern erlaubte, ohne HTML- oder PHP-Kenntnisse eine Webseite zu erstellen. Diese Anwendung stellte damals das Grundgerüst für das spätere Webnode.

Zunächst wurde das Produkt ausschließlich in der tschechischen Version auf den Markt gebracht. Einige Monate später, im Juni 2008, erfolgte der Release der slowakischen Version. Bis Ende 2008 verzeichnete Webnode 200.000 Benutzer in über 80 Ländern, daunter Spanien, China und die Vereinigten Staaten. Bis in das Jahr 2010 konnte das Unternehmen mehr als 2 Mio. Anwender registrieren, die das Tool in 12 verschiedenen Sprachen nutzten. Zur selben Zeit erfolgte die Auszeichnung als Zweitplatzierter in dem Startup-Wettbewerb LeWeb’08 in Paris.

Das Preis- und Tarifmodell von Webnode ist vergleichbar mit dem anderer Freemium-Anbieter. Für einen Einstiegstarif erhalten Kunden eine kostenlose Seite, allerdings mit sichtbaren Limitierungen. Je mehr der Kunde bereit ist auszugeben, desto umfangreicher gestaltet sich das Produkt. Derzeit ist Webnode in den folgenden Sprachen verfügbar: Katalanisch, Chinesisch (einfach und traditionell), Tschechisch, Englisch, Französisch, Deutsch, Griechisch, Italienisch, Japanisch, Polnisch, Portugiesisch, Russisch, Slowakisch, Spanisch, Türkisch und Ukrainisch – damit bietet Webnode mehr Sprachen an als jeder andere Konkurrent im Homepage-Baukasten-Segment.

Statistiken von Webnode

Die Verbreitung von Webnode hat in den letzten Jahren signifikant abgenommen. Während sich die Verbreitung von Webnode-Installationen in den Traffic-stärksten Webseiten von 2011 bis Ende 2017 sehr gut entwickelt hat (in den ersten beiden Jahren sogar sprunghaft), liegt die Zahl der verbreiteten Webnode-Baukästen heute bei 1.429 Live-Installationen. Historisch gesehen erfasste die Webseite Buitwith.com mehr als 71.000 Installationen von Webnode, mittlerweile liegt der Marktanteil des Anbieters weltweit im Promille-Bereich und ist quasi nicht existent.

Statistiken zu Webnode

In den USA ist Webnode mit gut 1.000 Installationen am beliebtesten, gefolgt vom italienischen Markt mit 97 Installationen sowie dem tschechischen Markt mit 69 Live-Pages. Den dritten Platz in diesem Ranking belegt der italenische Markt mit 51 Installationen gefolgt vom spanischen Markt mit 24 Installationen. In Deutschland ist der Homepage-Baukasten von Webnode vergleichsweise wenig beliebt mit aktuell nur 5 Live-Pages.

Die Verbreitung von Webnode lässt sich in vier Kategorien einteilen: Verbreitung von Webnode im Internet insgesamt, Verbreitung in den Top 1 Mio. besucherstärksten Seiten, Verbreitung in den Top 100.000 besucherstärksten Webseiten, und Verbreitung in den Top 10.000 Traffic-stärksten Seiten im Internet. Der Verlauf ist bei allen vier Diagrammen ungefähr vergleichbar: Anfang 2011 bis etwa Mitte 2017 entwickelt sich die Verbreitung des Produkts sehr positiv, Ende 2017 stürzt die Verbreitung in die technische Belanglosigkeit ab. Hier zeigt sich, dass Webnode gegenüber anderen Anbietern regelmäßig den kürzeren zieht.

In den Top 1 Mio. Webseiten hat Webnode über mehrere Jahre eine gute Entwicklung hingelegt. Anfang 2011 war der Baukasten im Netz quasi unbekannt, Im Jahr 2012 fanden sich schon 35 Webnode-Seiten in den Top 1 Mio der besucherstärksten Webseiten. Diese Entwicklung setzt sich bis weit in das Jahr 2016 fort mit einem vorläufigen Höhepunkt von 75 Live-Pages in den damals Top 1 Mio. trafficstärksten Seiten. Mitte 2017 verlor Webnode so gut wie alle Pages und hat mittlerweile 5-6 Seiten (immer wieder schwankend) in den Top 1 Mio. der besucherstärksten Seiten.

Auf Grund der geringen Verbreitung sieht die Statistik in den Top 100.000 besucherstärksten Seiten ähnlich aus. Hier schwankt die Zahl der Live-Pages regelmäßig zwischen 0 und 1 Seite. Zwischen 2011 und 2012 konnte Webnode in den Top 100.000 besucherstärksten Webseiten genau eine Installation verzeichnen. In den Top 10.000 besucherstärksten Webseiten war Webnode bisher mit keiner einzigen Installation vertreten. Dies mag zum einen am Funktionsumfang liegen, möglicherweise aber auch an der vergleichsweise geringen Leistungsfähigkeit einer Webnode-Seite.

Zu den signifikantesten Websites auf Webnode-Basis im deutschsprachigen Raum zählen sv-verlag.com, beck-bauelemente.com sowie elektrotechnik-dapke.de. Zu den Seiten die am meisten in die Verbesserung ihres Web-Angebotes investieren gehören weightcars-fr.com, chranicmatrace.cz aus Tschechien sowie taxifozdoiguacutaxi.com.br aus Brasilien mit geschätzten Investments von mehr als $ 5000 pro Seite.

An der Verbreitung von Webnode wird deutlich, dass es sich hierbei keinesfalls um einen der Spitzenreiter der Branche handelt. Insbesondere der Einbruch im Jahre 2017 gibt zu bedenken, dass es Webnode mit den Marktführern aus dem Hause Squarespace, Wix.com und 1und1 IONOS aufnehmen können. Der relativ hohe Verbreitungsgrad in den USA zeigt, dass hauptsächlich dort der Markt von Webnode zu finden ist. Europa ist hier vergleichsweise weit abgeschlagen mit Tschechien auf Platz 2 und Italien auf Platz 3. In Deutschland ist der Anbieter quasi nicht existent, was auch angesichts der starken Konkurrenz durch Jimdo oder 1und1 IONOS nicht verwunderlich sein dürfte.

Tarife und Preise von Webnode

Da sich Webnode insbesondere für kleinere Unternehmen und Einzelunternehmer anbietet, lohnt sich trotzdem ein Blick auf den Funktionsumfang von Webnode, insbesondere auf den Einsteiger-Tarif. Dieser Tarif eignet sich insbesondere für diejenigen, die mal „auf die Schnelle“ eine Webseite erstellen müssen. Für die höherwertigen Tarife empfiehlt es sich, die Konkurrenz von Wix.com einmal näher anzusehen.

Abbildung zur Wix Tarifübersicht

Auf der Homepage verspricht Webnode die Erstellung einer Webseite innerhalb von 5 Minuten. Dabei stellt der Anbieter die „schnelle Bearbeitung“ in den Vordergrund und verspricht hierbei, dass der Kreativität keinerlei Grenzen gesetzt sei. Die Webseiten würden sich für Firmen und für Privatnabieter eignen. Ergänzend könnten Nutzer einen Online-Shop erstellen und die Webseite über mobile Endgeräte anzeigen lassen.

Für das passende Produkt verspricht Webnode eine große Auswahl an Templates. Diese sind in verschiedene Kategorien unterteilt und gliedern sich in die Bereiche Firma, E-Shop, Privat, Blog, Restaurants & Essen, Musik, Portfolio und Hochzeit. Die Auswahl fällt vergleichsweise klein aus und eine gewisse Ähnlichkeit zwischen den einzelnen Templates ist deutlich zu erkennen. Dennoch dürften die Templates für Einsteiger völlig ausreichen.

Zu den weiteren Features von Webnode zählt bspw. eine Geldzurückgarantie. Das bedeutet Kunden können das Produkt 15 Tage kostenlos testen. Sofern man sich innerhalb dieses Zeitraumes gegen das Produkt entscheiden, kann man es kostenlos umtauschen lassen. In diesem Fall erhalten Kunden eine Rückerstattung von 100%. Bei einem kostenpflichtigen Paket erhalten Kunden eine Domain gratis für ein Jahr. Ab dem zweiten Jahr wird die Domain kostenpflichtig. Eine bestehende Domain kann zu Webnode umgezogen werden bzw. bei DNS-Weiterleitung aktiviert werden. Zusätzlich kann ein E-Mail-Postfach eingerichtet werden, die auf die eigene Domain zugeschnitten ist.

Die automatische Verlängerung des bestehenden Pakets ist Standardmäßig inbegriffen. Um die Domain weiter verlängern zu lassen, müssen Kunden nichts weiter tun als das Produkt weiterlaufen zu lassen. Die automtische Verlängerung kann im Backend der Seite ausgeschaltet werden. Abschließend bietet Webnode seine Seite auch als kostenloses Produkt an. In diesem Fall ist, wie bei Jimdo, keine eigene Domain enthalten und der Anwender muss sich mit Werbeeinblendungen von Webnode begnügen.

Die Tarife von Webnode gliedern sich insgesamt in vier verschiedene Ausführungen. Das Produkt Limited erhalten Kunden bereits ab 2,95 EUR im Monat, mit dem Produkt Mini erhalten Kunden für 4,95 EUR die Möglichkeit eine eigene Domain zu nutzen während die Variante „Standard“ das beliebteste Produkt von Webnode darstellt. Das teuerste Produkt ist die Seite „Profi“ für 16,95 EUR im Monat. Hier erhalten Kunden die größte Leistungsdichte, darüber hinaus ist in diesem Tarif die Funktion als Webshop bereits inklusive.

Im Produkt „Limited“ erhalten Kunden für 2,95 EUR im Monat die Möglichkeit eine eigene Domain zu nutzen. Die Gratis-Domain ist hier allerdings nicht enthalten, Anwender müssen sich mit einer Subdomain zufriedengeben. Der Speicher ist auf 100 MB begrenzt. Abgerundet wird dieses Produkt durch einen Premium-Kundendienst, der sich auf die gewöhnlichen Bürozeiten von Montag bis Freitag erstreckt. Darüber hinaus „bemüht“ sich der Anbieter möglichst zeitnah alle Anfragen zu beantworten.

Im zweitgünstigsten Leistungspaket „Mini“ erhalten Kunden eine Allround-Ausstattung für die Webseite für 4,95 EUR im Monat. Die Domain ist hier für 1 Jahr enthalten, ebenso wie 500 MB Speicher. Für den Preis erhalten Kunden 1 E-Mail-konto sowie einen Formular-Editor und unbegrenzte Statistiken. Abgerundet wird dieses Paket mit dem Feature „Videohintergrund“ mit dem Anwender ein eigenes Video in die Webseite einbauen können.

Das „Standard“-Modell kostet 9,95 EUR im Monat. Bei diesem Paket ist ebenfalls eine Gratis-Domain für ein Jahr enthalten. Das Produkt verfügt über 2 GB Speicher. Das Paket bietet darüber hinaus Zugriff auf 20 E-Mail-Konten sowie einen Formular-Editor und Website-Statistiken. Der Videohintergrund ist hier inbegriffen und die Webnode-Werbeeinblendung fällt hier ebenso weg. Das Produkt bietet darüber hinaus eine Online-Shop-Funktion sowie die Möglichkeit Google Analytics einzublenden. Die Seite erlaubt die Registrierung von 100 Mitgliedern (bspw. zum Anlegen von Foren oder für Kunden in einem Webshop) und ist in zwei Sprachen erhältlich. Die Datensicherung erlaubt zudem das Anlegen von 5 Backups.

Das umfangreichste Leistungspaket erhalten Kunden im Tarif „Profi“. Für 16,95 EUR haben Kunden hier ein nahezu unbegrenztes Leistungspaket. Die Domain ist für 1 Jahr enthalten, der Speicher erstreckt sich auf 5 GB. Das Paket erlaubt es dem Anwender darüber hinaus die eigene Domain (diese ist enthalten) sowie den Premium-Kundendienst zu nutzen. Das Paket Profi ermöglicht das Anlegen von 100 E-Mail-Konten. Zum Inhalt gehört ein Videohintergrund sowie der Online-Shop. Auch in diesem Paket verzichtet Webnode auf das Einblenden von Werbung und erlaubt die Integration von Google Analytics. In diesem Produkt ermöglicht Webnode zudem das unbegrenzte Anlegen von Benutzern und auch der Mehrsprachigkeit sowie der Datensicherung sind keine Grenzen gesetzt.

Fazit

Webnode erlaubt dem Kunden breitgefächerte Möglichkeiten die Webseite zu gestalten. Zu den wichtigsten Features der Seiten zählen das Anlegen eines Online-Shops, maximale Benutzerregistrierung sowie eine Vielzahl von anderen Leistungen, die bei vergleichbaren Online-Shops vorhanden sind. Womit wir hiermit zu den Nachteilen kommen: Im Vergleich zu anderen Anbietern ist Webnode vergleichsweise unflexibel und bietet seinen Kunden nur eine begrenzte Zahl an Leistungen. Ein Grund dafür, dass Webnode-Seiten gar nicht in den Top 10K-traffic-stärksten Seiten anzutreffen ist, dürfte in erster Linie an dem geringen Speicher liegen, der dem Anwender zur Verfügung steht. Gerade bei hochkomplexen Anwendungen sind 5 GB an Speicher nicht einmal im Ansatz ausreichend.

Zusammenfassend stellt sich hier dieselbe Frage wie bei anderen Anbietern auch: Wer wirklich eine trafficstarke und hochkomplexe Seite betreiben möchte, sollte nicht auf einen Homepage-Baukasten zurückgreifen. Diese Lösungen halten nicht besonders anspruchvollen Anforderungen mühelos stand und ermöglichen eine Vielzahl von Funktionen – je mehr Indivudalität und Leistung benötigt wird, desto ungeeigneter sind die Baukästen – in diesem Fall Webnode – für den Anwender.