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Wie du einen Webseiten-Text schreibst der hängen bleibt

Kurze Sätze, kurze Sätze, kurze Sätze! Diese und andere Hinweise kennen Texter zu  Genüge. In den letzten Jahrzehnten haben sich jedoch nicht nur Journalisten sondern ganze Fakultäten damit beschäftigt, wie man spannende Texte formulieren kann. Kein Wunder, der Markt hierfür ist beträchtlich, schließlich besteht an der Analyse des Menschen Verhaltens nicht nur wissenschaftliches sondern auch kommerzielles Interesse: Werbe- und Marketing-Agenturen haben sich in den letzten 100 Jahren zahlreiche Erkenntnisse aus der Psychologie zunutze gemacht um Produkte und Dienstleistungen effektiver zu bewerben. 

Zu den bekanntesten Beiträgen zu diesem Thema zählt der internationale Bestseller Thinking, Fast and Slow von Daniel Kahneman. In diesem Buch fasst der Autor die mit seinem Kollegen Amos Tversky gewonnen Erkenntnisse aus mehreren Jahrzehnten psychologischer Forschung zusammen. In einem Abschnitt aus dem ersten Drittel des Buches geht der Autor darauf ein, welche Punkte für eine aussagekräftige Nachricht wichtig sind. 

Wichtiges von unwichtigem unterscheiden

Fettgedruckte Textpassagen bleiben dem Leser nachweislich stärker im Gedächtnis. Andererseits geht es bei dieser Technik auch um Sparsamkeit: Mehr als 10% des Contents sollte nicht fettgedruckt sein, da das wichtige sonst an Wichtigkeit verliert. Dasselbe gilt im übrigen für alle anderen Textformatierungen wie bspw. dem Unterstreichen von Wörtern. 

Komplexe Sprache vermeiden, wenn der Inhalt in einfacher Sprache erklärt werden kann 

Bis heute hält sich ein hartnäckiger Mythos: Komplexe Sprache ist intelligente Sprache. Daniel Oppenheimer, Professor an der Princeton University, belegte in einer Studie das genaue Gegenteil: In “Consequences of Erudite Vernacular Utilized Irrespective of Necessity: Problems with Using Long Words Needlessly” zeigte Oppenheimer, dass das Ausdrücken bekannter Ideen in komplexer Sprache eher den Eindruck mangelnder Intelligenz erwecke und weniger vertrauenswürdig wirke. 

Phrasen formulieren, die hängen bleiben 

Eine andere von Daniel Kahneman erwähnte Studie zeigt, dass einprägsame Formulierungen eher beim Leser hängen bleiben als Texte, die zwar inhaltlich richtig sind, aber deren Zusammensetzung beliebig erscheint. Mit Phrasen, Überschriften oder Zwischenüberschriften, die sich reimen, erzeugst du bei deinen Lesern eine deutlich aussagekräftigere Reaktion. 

Namen, die sich leicht aussprechen lassen 

Kahneman stellt im Zusammenhang mit komplexen Namen eine weitere Studie vor. Teilnehmer der Studie haben einem Text mit verständlichen Namen (bspw. in der Quellenangabe) eine höhere Glaubwürdigkeit zugestanden als einem Text mit Namen, die schwer auszusprechen sind. Was heißt das für die Praxis? Zungenbrecher und schwer aussprechbare Namen lassen sich nicht immer vermeiden. Wenn du jedoch in der Quellenangabe bei gleicher Qualität die Wahl zwischen komplexen und weniger komplexen Nachnamen hast, solltest du auf den leichter auszusprechenden Namen zurückgreifen. 

Abschließend gibt es auch weitere Faktoren, die einen entscheidenden Unterschied für deine Leser machen kann. Hierzu gehört bspw. der Satzbau, die Semantik, die Gliederung des Texts, die Anzahl der Überschriften und Zwischenüberschriften. Andererseits hat sich auch gezeigt, dass sich Leser nicht unbegrenzt manipulieren lassen. Wenn der Text überhaupt keinen Sinn ergibt, können vergleichsweise banale Änderungen, wie wir sie oben vorgestellt haben, nicht den entscheidenden Ausschlag geben. 

Was heißt das für deine Webseite? Homepage-Baukästen wie 1und1 IONOS oder Wix.com bieten Templates, die bereits für eine einfache Lesbarkeit, sowohl auf Desktop PCs als auch für mobile Endgeräte optimiert sind. Bei der Textformulierung solltest du darauf achten, es deinen Lesern so einfach wie möglich zu machen zwischen den Inhalten zu navigieren.